Zur Eröffnung der Gemäldegalerie erhielt das Pommersche Landesmuseum im Jahr 2000 eine kostbare Dauerleihgabe: Caspar David Friedrichs Gemälde „Hinabsteigende Frau mit Leuchter“. Es zeigt die Frau des Künstlers in der Dresdener Wohnung an einer Türschwelle. Vom Leuchter in ihrer Hand ist nur ein Teil zu sehen. Sie hält ihn herab, als sei sie im Begriff, eine Treppe hinabzusteigen, die dem Betrachter aber verborgen bleibt. Im Jahr 2005 konnte mit Hilfe der Kulturstiftung der Länder, der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, der Ostdeutschen Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Stiftung der Sparkasse Vorpommern ein zweites Gemälde hinzugekauft werden: Zum Licht hinaufsteigende Frau. Beide Innenraumbilder sind als Paar konzipiert und für das Werk des Landschaftsmalers Friedrich ungewöhnlich. Er schuf sie vermutlich für seinen Bruder Adolf, dessen Frau Margarete 1820 verstorben war. So gelangten sie früh nach Greifswald in das Stammhaus der Familie. Dort überlebten sie den Brand von 1901. An die heutigen Eigentümer gelangte die „Hinabsteigende Frau mit Leuchter“ unmittelbar von der (adoptierten) Urenkelin einer der Töchter Adolf Friedrichs, die noch im Stammhaus in der Langen Straße lebte. 

Dr. Hans-Georg Lorenz aus Bremerhaven war einer der Eigentümer. Zum 250. Geburtstag Friedrichs hat er dem Pommerschen Landesmuseum seinen Anteil an dem Bild nun geschenkt: „Das Bild gehört nach Greifswald. Mit meiner Schenkung möchte ich seinen Verbleib im Pommerschen Landesmuseum auch für die Zukunft absichern.“ Wie Friedrich stammt auch Dr. Lorenz aus Greifswald. Als er 19 Jahre alt war, floh er zusammen mit einem Freund mit einem Segelboot über die Ostsee aus der DDR. Wie Friedrich blieb auch er seiner Heimat eng verbunden. Das Pommersche Landesmuseum freut sich sehr über die großzügige Schenkung: „Dass das Jubiläumsjahr großartig wird, war ja zu erwarten. Mit einem so wunderbaren Geburtstagsgeschenk haben wir aber nicht gerechnet!“ freut sich die Museumsdirektorin Dr. Ruth Slenczka. Und auch die Kuratorin, Dr. Birte Frenssen, die das Gemälde seit der Eröffnung der Galerie betreut, zeigt sich begeistert: „Beide Darstellungen, die nie öffentlich ausgestellt wurden, sind eng mit der Geschichte der Familie Friedrich und mit Greifswald verwoben.“ Zu sehen ist das Gemälde im Pommerschen Landesmuseum in allen drei Sonderausstellungen. Auch in der Galerie der Romantik, die 2025 eröffnen soll, hat es schon einen festen Platz. 

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