Fayencen in Pommern

Blick auf eine Vitrine im Freien, dahinter Grün. In der Vitrine zeitgenössische Keramik: Kräne und ein zylinderförmiges Gefäß.
Neue, weiße Keramik – Ansicht der Ausstellung in Stettin/Szczecin. Foto: Szczecińska Agencja Artystyczna

Kabinettausstellung:
Neue, weiße Keramik aus Stettin/ Szczecin
24. Mai 2025 – 31. August 2025

Die Ausstellung präsentiert moderne Keramikkunst, die sich mit dem kulturellen Erbe der sogenannten „Stettiner Ware“ auseinandersetzt. Dabei wird die traditionelle Handwerkskunst im Licht zeitgenössischer künstlerischer und kultureller Kontexte neu interpretiert.
Kuratorinnen: Beata Kuracińska und Dorota Tołłoczko-Femerling

„Picknick in Weiß“ zur Eröffnung am 24. Mai 2025, 15 Uhr, Eintritt frei

Anlässlich der Eröffnung der Kabinettausstellung im Lichthof laden wir Sie herzlich zum „Picknick in Weiß“ ein. Der besondere Anlass bietet eine wunderbare Gelegenheit, sich in Schale zu werfen – gerne in Weiß, passend zum Thema. Eigenes Picknick darf mitgebracht werden.

Gleichzeitig findet auf dem historischen Marktplatz der 17. Greifswalder Töpfermarkt statt! Zahlreiche Verkaufsstände und Mitmachangebote zeigen verschiedene Facetten der regionalen Töpferkunst.

Die Kabinettausstellung „Neue, weiße Keramik aus Stettin/ Szczecin“ kann bis zum 31. August besichtigt werden. An den folgenden Terminen ist der Eintritt frei: am 24.–25. Mai zum Greifswalder Töpfermarkt, am 21.–22. Juni zum MV-Tag sowie am 27. Juni 2025 zum Langen Abend der Galerien. Außerhalb dieser Termine ist der Besuch im Museumseintritt inbegriffen.

Hinweis: Immer am zweiten Samstag im Monat um 12.00 Uhr finden Führungen in der historischen Dauerausstellung im Pommerschen Landesmuseum statt. In diesem Rahmen lernen Sie mehr über den historischen Hintergrund der Handwerkstradition und können historische Keramikobjekte in der Dauerausstellung bewundern.
Termine: 14.06. mit Dr. Sabine Lindqvist, 12.07. und 09.08. mit Nicole Kiesewetter.

Förderer der Projektausstellung „Neue, weiße Keramik aus Szczecin (Stettin)“ ist die Szczecińska Agencja Artystyczna im Projekt „Allee der Kulturen 2024 – Verflechtung“ finanziert aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (Kleinprojektefonds im Rahmen des Kooperationsprogramms Interreg VI A Mecklenburg-Vorpommern/Brandenburg/Polen 2021-2027). Bestandteil der Ausstellung ist die Sammlung rekonstruierter historischer Gefäße aus dem Städtischen Kulturzentrum „Miejski Ośrodek Kultury w Szczecinie“.

Die Präsentation in Greifswald wird durch das Kulturreferat für Pommern und Ostbrandenburg am Pommerschen Landesmuseum koordiniert und vom Greifswalder Töpfermarkt unterstützt. Das Projekt ist gefördert durch den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

 

Geschichte der Irdenware in Pommern

Die als Stettiner Ware oder Stettiner Gut bekannte und mit weißer Glasur überzogene Irdenware wurde durch zahlreiche regionale Töpfereien in großer Stückzahl fast 200 Jahre lang produziert. Die kostengünstige Herstellung dieser Alltagskeramik führte zu ihrer raschen Verbreitung. Auf dem Stettiner Töpfermarkt gehandelt, gelangte die Keramik bis nach Skandinavien. Außer der Stettiner Ware wurde für Pommern auch die als „Stralsunder Fayencen“ bekannte Keramik wichtig. 1766 übernahm Johann Ehrenreich aus Stockholm-Marienberg die Stralsunder Fayence-Manufaktur und machte sie zu einer der größten und erfolgreichsten im nordöstlichen Europa.

 

Die Wiederentdeckung der Stettiner Ware in Polen und Deutschland

Keramik zählt zu den ältesten und häufigsten archäologischen Zeugnissen der Vergangenheit. Das Pommersche Landesmuseum präsentiert in der historischen Dauerausstellung Keramikobjekte aus rund 5500 Jahren Geschichte der Region, darunter Stettiner Ware und Stralsunder Fayencen.

Heute inspiriert die alte Stettiner Ware moderne Keramikkünstler*innen. Sie interpretieren die alte Farb- und Formensprache neu und erwecken so die alte Tradition zu neuem Leben.

Das Städtische Kulturzentrum in Stettin (Miejski Ośrodek Kultury w Szczecinie) verfolgt seit vielen Jahren einen Plan zur Wiederbelebung des regionalen Kunsthandwerks. Gemeinsam mit der Stadtverwaltung von Szczecin engagierte sich diese Einrichtung für die Etablierung der lokalen Keramiktradition als touristisches Aushängeschild. Ein bedeutender Meilenstein war die Anmeldung der Marke „TOWARY SZCZECIŃSKIE STETTINER WAREN“ im Jahr 2009 beim Patentamt der Republik Polen. Dieser Schritt legte in Polen den Grundstein für die Förderung der „Stettiner Ware“ als regionales Produkt.

Auf der deutschen Seite in Pommern produziert unter anderem Peter Dolacinski in seiner Töpferwerkstatt auf Rügen Fayencen. Ebenso stellt die Pommersche Keramik Manufaktur von Susi Erler aus Mellenthin auf Usedom Tafelgeschirr nach dieser Tradition her. Zahlreiche Keramikwerkstätten der Region zeigen die alte Handwerkskunst in ihren vielen Facetten. Der Töpfermarkt am 24. und 25. Mai in Greifswald bietet die Möglichkeit, viele davon an einem Ort kennenzulernen.

 

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