Wer bin ich, wer ist mein Nachbar oder meine Nachbarin? Wer sind wir?
Am Vortag der Verschärfung der Grenzkontrollen an den deutschen Grenzen, während weiter südlich der Orkan tobte, trafen sich interessierte Einwohner und Gäste im gastfreundlichen Begegnungsraum des Grenzortes Stolec - dem „Market Groseria“.
Identität und Geschichte sowie ihre Bedeutung für die Nachbarschaft waren am 14. und 15. September das Thema. Marek Koszur, Journalist, Botschafter der Erinnerung rief dazu auf aus der zivilisatorischen Faulheit herauszubrechen, hin zur Begegnung. Mehr Zuwendung zu den regionalen Geschichten schärfe das Selbstbewusstsein und führe zur Stärkung der Identität. Diese wird von Sandkorn zu Sandkorn durch besondere Zuwendung gebildet. Der Weg dazu führt unter anderem über eigene Biografien. Diesen Ansatz verfolgt auch das Heft „Pytania do przeszłości“ bzw. „Fragen an früher“. Am Vorabend der Gesprächsrunde mit Marek Koszur widmeten sich die Gastgeber Luiza Ślusarenko-Supernak und Malik Meyer zusammen mit der Kulturreferentin des Pommerschen Landesmuseums Dorota Makrutzki den Kontinuitäten und Brüchen der individuellen Biografien. Künstler und Künstlerinnen des Zaytun Ensembles regten die Erinnerung der Teilnehmenden durch kurze Etüden an. Die gespielten Szenen: „Radioabend“, „Die Grenze“, „Anstehen“, „Das Erbe“ und „Tanzabend“ strukturierten die Gespräche und führten durch den Abend.
Market Groseria wurde als gemeinsames Projekt des Kulturhauses (Gminne Centrum Kultury i Bibliotek w Dobrej), des Theaters Zaytun und des Theaters Kana ins Leben gerufen. Im Rahmen des Projektes wurde in Zusammenarbeit mit der Kulturreferentin für Pommern und Ostbrandenburg die in den regionalen Geschichten verankerte Handreichung zur individuellen Biographiearbeit „Pytania do przeszłości“ erarbeitet.
Mehr Fotos auf der Webseite des Kulturhauses
Zaytun Ensemble: Regie: Malik Meyer, Ola Supernak (Assistenz: Marcel Jarocki), Schauspieler: Jules Rodgers, Kolja Kraft, Katarzyna Kupiec, Ana Esteban Carretero, Analog Fotos: Jules Rodgers, Live Sketches: Marcel Jarocki
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