Neugestaltung

Blick in den Ausstellungsraum mit dunkelblauen Wänden: Rechts eine Pommernkarte, ein Monitor und ein Wappen aus Holz. Im Hintergrund Vitrinen mit kleinen Objekten, darunter Texte, daneben ist der Teil eines Bildes sichtbar.
Der Dreißigjährige Krieg in Pommern: Blick in die Ausstellung nach dem Umbau. Foto: Pauline Kudell

Umbauten in der historischen Dauerausstellung zum Dreißigjährigen Krieg

Der Dreißigjährige Krieg in Pommern: Ein vergoldeter Mann schwingt ein Miniaturschwert, eine göttliche Hand sägt an einem prächtigen Baum und ein Schatz beherbergt Münzen aus ganz Europa. Was diese besonderen Objekte zur Geschichte des 17. Jahrhunderts in der historischen Region Pommern beitragen, zeigt das Pommersche Landesmuseum.

Vor 15 Jahren konnte der zweite Teil der Dauerausstellung „Pommern / Pomorze – Land am Meer“ eröffnet werden. Er beginnt mit dem Dreißigjährigen Krieg und seinen Folgen für die Region und endet bei den kaiserlichen Seebädern. Um die kostbaren Exponate noch besser vor dem Tageslicht zu schützen, baute das Museum die Darstellung zum Dreißigjährigen Krieg um.

Bei dem vergoldeten Mann handelt es sich um eine Statuette von Gustav II. Adolf, der als König von Schweden 1630 mit seinen Truppen auf Usedom landete. Wie die pommerschen Fürsten war er Protestant. Drei Jahre zuvor marschierten kaiserliche – also katholische – Soldaten in Pommern ein und brachten die seit 1618 andauernden kriegerischen Konflikte in die pommersche Region. In diese Herrschafts- und Religionskämpfe fiel obendrein das Aussterben der Dynastie der Greifen, die das Herzogtum Pommern seit über 500 Jahren regierten. Damit ging der Erbanspruch an Brandenburg. Nach langen bewaffneten Kämpfen und Verhandlungen bestätigte der Westfälische Frieden die Aufteilung Pommerns zwischen Schweden und Brandenburg. Der abgesägte Baum auf einer Medaille symbolisiert das Ende der Greifen. 1995 kam in Anklam der Dreißigjährige Krieg durch einen archäologischen Schatzfund wieder in Erinnerung: Schmuck, Besteck, Wappenschilde und Münzen lagen vermutlich seit dem 17. Jahrhundert versteckt. Darunter sind auch etliche Münzen aus ganz Pommern und weiten Teilen Europas, u.a. aus dem Königreich Spanien. 

Wir laden Sie herzlich ein, in der Ausstellung „Pommern / Pomorze – Land am Meer“ die Neuerungen zu erkunden.

 

Text: Marie Lührs
Online-Redaktion: Julia Kruse

 

Über die Rubrik: Neu im Museum
Unter dieser Rubrik stellt das Pommersche Landesmuseum regelmäßig neue Objekte vor: Leihgaben, Schenkungen oder Ankäufe aus den verschiedensten Bereichen der pommerschen Kultur, Kunst und Geschichte. Hier erwarten Sie spannende Einblicke in unsere Ausstellungen, Archive und Depots. Viel Spaß beim Lesen!

In einer Vitrine steht eine kleine vergoldete Messingstatuette mit großem Hut, kostbarer Kleidung, Stiefeln und Schwertscheide. Die Rechte mit dem Schwert ist hoch erhoben.
Vergoldete Messingstatuette König Gustavs II. Adolfs von Schweden, Süddeutschland 1630/1650. Foto: Pauline Kudell
Detail in einer Vitrine: Eine Medaille: Die Krone des Baums, dessen Wurzeln in 16 Wappen auslaufen, wird von göttlicher Hand aus einer Wolke heraus abgesägt. Ums Bild eine Inschrift.
Medaille auf den Tod Herzog Ernst Bogislaws von Croy, Johann Höhn, Danzig 1684: Die Krone des Baums wird von göttlicher Hand abgesägt – Sinnbild für den Tod des letzten Sprösslings der Greifen. Foto: Pauline Kudell
In einer Vitrine sind 20 Münzen an der Rückwand befestigt, darunter liegt ein Haufen weiterer Münzen, daneben Schmuckelemente.
Schatz mit Münzen, Schmuck und Anhängern, Anklam um 1637. Die Münzen wurden im 17. Jahrhundert geprägt (bis 1629) und stammen aus Pommern und ganz Europa: Sachsen, Nürnberg, Braunschweig, Holstein, den Niederlanden und Spanien. Foto: Pauline Kudell
Detail in einer Vitrine: vorn Prägestempel, darüber unscharf Münzen und eine Gussform.
Prägestempel für Notgeld, Greifswald 1631. Acht Regimenter der kaiserlichen Truppen mussten in Greifswald versorgt werden – um den Sold zahlen zu können, ließ der kaiserliche Stadtkommandant Notgeld aus Zinn prägen. Foto: Pauline Kudell
Ein hochrechteckiges Holzrelief: Zwei stehende Löwen halten einen Wappenschild mit neun Feldern, bekrönt von einem Helm.
Neunteiliges pommersches Wappen, Holzrelief, Norddeutschland 1560/61. Foto: Pauline Kudell