Am 28. September 2025 verstarb viel zu früh unser langjähriger Kollege Heiko Wartenberg. Erst im Mai hatte er nach 23-jähriger Tätigkeit als Historiker, Museologe und Archivar des Pommerschen Landesmuseums seinen Ruhestand angetreten. Er war maßgeblich an der Konzeption und Realisierung der landesgeschichtlichen Dauerausstellung beteiligt. Seine fachliche Expertise und nie ermüdende Neugier auf die Geschichte Pommerns waren ein großer Glücksfall für unser Museum. Heiko Wartenberg betreute über viele Jahre unsere Praktikantinnen und Praktikanten, beantwortete unermüdlich fachliche Anfragen, pflegte den Kontakt zu unseren Leihgebern landeshistorischer Exponate und war für das Archiv und die Bibliothek zuständig. Immer hilfsbereit stand er uns Kolleginnen und Kollegen mit Rat und Tat zur Seite – bei allem, was die Geschichte Pommerns betraf, beim Entziffern von Handschriften, beim Recherchieren komplexer historischer Zusammenhänge oder auch beim Korrekturlesen.
Nicht nur im Museum beschäftigte sich Heiko Wartenberg mit der pommerschen Geschichte: Seit 2008 gehörte er zum Redaktionsteam der Zeitschrift Pommern und verfasste selbst etliche Beiträge, mit denen er über die Fachwelt hinaus ein breites Publikum erreichte. Seine Bildbände mit Fotografien zu historischen Landschaften Pommerns erreichten hohe Auflagen – zuletzt erschien 2024 „Das alte Usedom“.
Heiko Wartenberg war Mitglied der historischen Kommission für Pommern und ist u.a. durch einen Archivführer zur Geschichte Pommerns (2008) sowie durch die Bearbeitung zahlreicher Bände der Edition der Schwedischen Landesaufnahme wissenschaftlich hervorgetreten.
Auch nach Antritt des Ruhestands blieb Heiko Wartenberg dem Museum eng verbunden. Umso schmerzlicher ist die Lücke, die er hinterlässt.
Vielfältige Erinnerungen sind mit dem geschätzten Kollegen verbunden:
„Ich durfte über viele Jahre zusammen mit Heiko die landesgeschichtliche Dauerausstellung aufbauen und mich um das Erbe Pommerns kümmern. Uns verband die Leidenschaft, die Vergangenheit zu erforschen und vor allem möglichst vielen Menschen einen lebendigen Zugang zur Geschichte und Kultur unserer Region zu schaffen. Heiko brannte für seine Themen, gleichzeitig war ihm historische Genauigkeit bis ins kleinste Detail sehr wichtig. Ich konnte mich immer auf ihn verlassen! Pommern hat mit seinem viel zu frühen Tod einen seiner herausragendsten Historiker verloren. Und ich werde seinen Humor vermissen.“ Dr. Stefan Fassbinder
„Heiko Wartenberg gehörte untrennbar zum Museum und wenn es eine Frage zur pommerschen Geschichte gab, blieb diese nie unbeantwortet und wenn er noch so lange suchen musste. Als Mensch war er für mich ein Pommer im besten Sinne: treuherzig, hilfsbereit, ein liebenswerter Sturkopf mit eigenem Schalk. Wir werden ihn sehr vermissen!“ Dr. Birte Frenssen
„Wir hatten 3,5 gemeinsame Jahre am Pommerschen Landesmuseum und ich habe in dieser Zeit von Heiko Wartenberg sehr viel über Pommern gelernt. Er hat mir z.B. vom „Abwerfen der Pfingsttaube“ erzählt, ein Brauch, den er noch aus der eigenen Kindheit kannte. In der von ihm kuratierten Dauerausstellung ist ein bunter Holzvogel für dieses mit Pfingsten verbundene Kinderspiel zu sehen.“ Dr. Ruth Slenczka
„Ich lernte Heiko im Jahr 2001 als echten pommerschen Stiesel, aber immer herzlich und aufrichtig kennen. Hinter seiner rauen Schale steckte ein Mensch mit großem Herzen, auf den man sich jederzeit verlassen konnte. Wenn Probleme drückten, beruflich oder privat, durfte ich immer an seine Bürotür klopfen und er an meine. Wir hatten füreinander stets ein offenes Ohr und ehrliche Worte. Auch war ich großer Fan seiner legendären Schublade voller süßer Nervennahrung. Er wird mir sehr fehlen – als Kollege und als Freund.“ Kathrin Bandemer
„Mir fällt es sehr schwer über Heiko zu schreiben. Wir kennen uns schon seit der Studienzeit. Ein Fachmann für nordische Geschichte, erfahrener Archivar, Historiker, Familienforscher und gelebter Pommer; für den Aufbau eines Pommerschen Landesmuseums ein Glücksfall! Heiko hat sich dieser seiner Aufgabe von Anfang an verschrieben. Im Team war er ein Garant für Zuverlässigkeit und ein Eckpfeiler des Erfolges. Seinen pommerschen Sturkopf und trockenen Humor werden wir vermissen.“ Langjähriger ehemaliger Direktor Dr. Uwe Schröder
„In 23 Jahren haben wir beide viele intensive Stunden gemeinsam damit verbracht, zu überlegen, wie wir Kultur- und Alltagsgeschichte Pommerns für unterschiedlichste Zielgruppen vermitteln können. Dabei waren Heikos Fachwissen und vor allem auch seine persönlichen Erinnerungen und Erfahrungen sehr bereichernd. Danke!“ Ines Darr
„Was ich an Heiko am meisten schätzte, war seine Hilfsbereitschaft. Museumsarbeit kann mitunter auch körperlich anstrengend sein. Ihn konnte man immer fragen. Wir kannten uns schon vor seiner Anstellung im Landesmuseum, als er noch Kollege meiner Eltern war. Die ebenfalls des Lobes voll waren über ihn. Es ist schwer, einen so langjährigen Kollegen, mit dem ich immer eng zusammen gearbeitet habe, zu verlieren.“ Kai Kornow
„Als ich Anfang 2016 ans Pommersche Landesmuseum kam, um mit Heiko Wartenberg zusammen die Dauerausstellung zum 20. Jahrhundert zu vollenden, stieß ich bei ihm sicher erst einmal auf gesunde Skepsis. Zu Recht, war er doch der Experte zur pommerschen Geschichte mit enormer Detailkenntnis, und ich musste mich erst einmal beweisen. In den sieben Jahren gemeinsamer Arbeit profitierte ich von seinen Kenntnissen enorm. Schließlich fanden wir über das Interesse an der Geschichte der Region zueinander. Ich werde Herrn Wartenberg als grundehrlichen, sehr warmherzigen Kollegen und echten Pommern gerne in Erinnerung behalten.“ Gunter Dehnert
„Erst wenige Jahre durfte ich Heiko einen Kollegen nennen, umso schöner war es, seine Bürotür auch nach Antritt seines Ruhestandes immer wieder offen zu sehen. Mir werden die Gespräche bei meinem ersten und seinem zweiten Kaffee am Morgen, die Berichte seiner schönen Urlaube, seine pommersch-grummelige Herzlichkeit und sein scheinbar unendliches Wissen in guter Erinnerung bleiben.“ Henriette Maxin
„Die Zusammenarbeit mit Heiko war vielseitig und wurde nie langweilig! Mit beeindruckendem Wissen beantwortete er Presseanfragen zu den unterschiedlichsten Themen Pommerns – von Flucht und Vertreibung über regionale Bräuche bis hin zu alten Liebesbriefen. Wenn ich durch unsere Pressespiegel blättere, schaut mir oft sein verschmitztes Lächeln entgegen. Ich kann noch gar nicht fassen, dass Heiko nicht mehr da ist.“ Julia Kruse
„Kritisch, unbeirrbar, solide, hilfsbereit, humorvoll und grundehrlich, so ist mir Heiko Wartenberg als langjähriger Kollege in Erinnerung geblieben. Er war im Haus die erste Adresse, wenn man Fragen zur Geschichte Pommerns hatte und sein detailreiches Wissen gab er ohne großes Aufheben gern weiter. Sein Engagement für Pommern lebte er zudem neben seiner wertvollen Tätigkeit in unserem Haus auch in zahlreichen Publikationen und durch seine geschätzte Mitwirkung in verschieden Gesellschaften aus. Rückblickend war er für mich ein Pommer aus echtem Schrot und Korn.
Gemeinsam mit ihm aus dem Berufsleben ausgetreten, hätte ich ihm gern noch viele ereignisreiche und erfüllte Jahre gewünscht, wir sprachen gelegentlich auch über die Zeit danach und teilten ähnliche gemeinsame Hoffnungen für die Zukunft. Er wird definitv fehlen.“ Mario Scarabis
Das Kollegium des Pommerschen Landesmuseums trauert um Heiko Wartenberg und ist in Gedanken bei seinen Angehörigen.