Projekte 2017
Rabbi Wolff – Ein Gentlemen vor dem Herrn
Filmvorführung und Gespräch
In Kooperation mit dem Alfred Krupp Wissenschaftskolleg.
Das Pommersche Landesmuseum zeigte am Donnerstag, den 23. Februar 2017 anlässlich des 90. Geburtstags von Rabbiner William Wolff den Film „Rabbi Wolff. Ein Gentleman vor dem Herrn“ (D/2016, R.: Britta Wauer, Buch, 90 Minuten, deutsche OF). William Wolff ist mit rund 90 Jahren der wohl ungewöhnlichste Rabbi der Welt. Der kleine Mann mit Hut wurde in Berlin geboren, hat einen britischen Pass und wohnt in einem Häuschen in der Nähe von London. Bis zu seiner Pensionierung pendelte er ein Mal die Woche zu seiner Jüdischen Gemeinden nach Schwerin und Rostock. Im Anschluss diskutierten die Regisseurin des Films, Britta Wauer, William Wolff, Roland Rosenstock und Christin Klaus. Begleitend zum Film war in Alfred Krupp Wissenschaftskolleg eine Foto-Ausstellung „Abraham war Optimist: Rabbiner William Wolff und seine Gemeinde“ mit Fotografien von Manuela Koska.
Stettin – Umbruch und Aufbruch
Tagesexkursion mit Frau Dr. Frauke Fassbinder
Die erste Fahrt in die pommersche Hauptstadt Stettin (Szczecin) im April diesen Jahres brachte vielfältige Einblicke in die „Auf- und Umbrüche“ dieser dynamischen Stadt – so besichtigten wir unter anderem den historisch bedeutsamen Platz der Solidarność (Schauplatz der Arbeiterunruhen 1970), die neue Mieczysław-Karłowicz-Philharmonie und das 2016 eröffnete Dialogzentrum „Przełomy“. Zwei Führungen und ein einmaliger Ausblick vom Café des Pazim-Turms in der 22. Etage ließen die historischen Umbrüche der Stadt und das heutige Stadtbild noch anschaulicher werden.
Aufgrund der positiven Rückmeldungen und der hohen Nachfrage ist nun eine zweite Fahrt nach Stettin geplant. Zu den Höhepunkten der Fahrt zählen: eine Führung durch das Dialogzentrum, die ebenfalls geführte Besichtigung des Platzes der Solidarność mit den naheliegenden Sehenswürdigkeiten, die Begehung der Philharmonie und ein Besuch des Café 22 im Pazim-Turm.
Netzwerkworkshop für Multiplikatoren und Multiplikatorinnen der kulturellen Breitenarbeit aus Pommern und Brandenburg
Am Mittwoch, den 22. Februar 2017 fand ein Workshop der Kulturreferentin für Pommern und Ostbrandenburg zur grenzüberschreitenden, kulturellen Breitenarbeit und Förderung von Projekten aus Bundesmitteln im Einklang mit dem Paragraph 96 BVFG.
Eingeladen zum Workshop waren Vertreter der Vertriebenenorganisationen aus den Regionen Vorpommern und Brandenburg, Vereine aus dem Bereich kulturelle und politische Jugendarbeit, Vereine mit dem Arbeitsschwerpunkt Geschichtsvermittlung und deutsch-polnische Zusammenarbeit sowie Bildungseinrichtungen. Nach einer Begrüßung durch den Direktor des Pommerschen Landesmuseums, Herrn Dr. Uwe Schröder und der Vorstellung des Kulturreferats für Pommern und Ostbrandenburg durch die Kulturreferentin, Frau Dorota Makrutzki, teilten sich die 17 Teilnehmer und Teilnehmerinnen in Kleingruppen auf. In diesen wurden aktuelle Themen und Herausforderungen der Kulturarbeit in den Regionen diskutiert.
Nächster Netzwerkworkshop am Kulturreferat für Pommern und Ostbrandenburg findet am 21. Februar 2018 statt.
Eine Reise von Greifswald nach Stettin
Sechzehn Studierende der Bildenden Kunst und der Kunstgeschichte des Caspar-David-Friedrich-Instituts der Universität Greifswald waren im Rahmen ihrer Projektwoche in Stettin (Szczecin) unterwegs und erlebten 4 Tage voller Begegnungen, Entdeckungen, Gespräche und Führungen mit Historikern der Universität Stettin und in der Kunstakademie Stettin, Ausstellungsbesuche und Kirchenbesichtigungen, Museen, unzählige fotografische und filmische Motive auf belebten Straßen und Plätzen und in schattenspendenden Parks und gesellige Runden in Restaurants, Cafès und Kneipen ... Die Ergebnisse dieser Reise sollen 2018 im Rahmen einer Ausstellung präsentiert werden. Ein Projekt in Kooperation mit dem CDFI der Universität Greifswald.
Kunst aus Glas
Erfassung und Inventarisierung von farbigen Glasfenstern in situ in der Region Koszalin (Köslin)
Unter fachkundiger Leitung erlernten die Studierende der Westpommerschen Technologischen Universität in Stettin zusammen mit Studierenden des Caspar-David-Friedrich-Instituts der Universität Greifswald die Inventarisierung von Glasfenstern auf dem Gebiet des ehemaligen Landkreises Belgard. Ihre Aufgabe lag darin, den aktuellen Erhaltungszustand der farbigen Glasscheiben fotografisch zu erfassen, architektonische Skizzen des Gebäudes zu erstellen und darauf die Platzierung der Glasfenster zu vermerken. Außerdem wurden vor Ort historische Informationen sowie aktuelle Daten wie beispielsweise zu den aktuell durchgeführten Konservierungsarbeiten gesammelt. In den Workshops erlernen die Studierenden die Technik der Glasfensterfotografie, die Regeln der architektonischen Zeichnung und Skizze und erfuhren mehr über die Errungenschaften der Glasfenstererfassung im heutigen Westpommern (z.B. Inventare von J. Kohle, L. Böttger, R. Hardow). Die Bilanz des Seminars ist: sieben besuchte Orte: Białogard (Belgard), Lubiechowo (Lübcho), Mierzyn (Alt Marrin), Karlino (Körlin a/Persante), Łęczno (Lenzen), Stanomino (Standemin), Podwilcze (Podewils) und abgeschlossene Inventarisierung von etlichen Glasfenstern in sakralen und gemeinnützigen Bauten. Die Inhaltliche Projektleitung übernahmen Frau Krystyna Rypniewska vom Muzeum w Koszalinie (Museum Köslin) und Jenny Wischnewsky, Dozentin am CDFI der Universität Greifswald.
Das Projekt wurde in Kooperation mit dem Muzeum w Koszalinie (Museum Köslin) und dem CDFI der Universität Greifswald durchgeführt.
Orte und Grenzen
Das Ortsfest in Stolec (Stolzenburg), Glashütte, Blankensee und Pampow
Die faszinierende Geschichte des Grenzdorfes Stolec (ehemals Stolzenburg – Sitz der bekannten pommerschen Adelsfamilie von Ramin und als westlichster Vorposten der Polnischen Grenzschutzarmee Sperrgebiet nach dem Zweiten Weltkrieg) gilt seit Jahren mit allen derzeitigen Implikationen, die sich aus seiner Grenzlage ergeben, als eine Inspirationsquelle für die Künstler des Theaters Kana. Zusammen mit den Einwohnern, eingeladenen Künstlern, und weiteren lokalen Partnern hat sich in diesem Jahr das Pommersche Landesmuseum an der Wiederentdeckung der Geschichte dieses faszinierenden Ortes beteiligt. Das Ergebnis der organisatorischen Kooperation mit dem Theater Kana aus Szczecin und dem Theater Brama aus Goleniów war das für alle offene viertägige Ortsfest mit Spaziergängen entlang künstlerischer Installationen, einem Puppentheater das von der örtlichen Jugend ausgerichtet wird, einem Ansichtskartenworkshop und einem Treffen rund um die Geschichte der ältesten Glashütte in Pommern. Das große Finale fand am Fuß des Schlosses und am Ufer des nahe gelegenen Sees statt – ein gemeinsames musikalisches Festmahl mit fast schon vergessenen und durch die Teilnehmer zusammengetragenen Feuerwehrliedern sowie selbst mitgebrachten Speisen. „Orte und Grenzen“ war ein Teil des im Rahmen des EU Programms „Kreatives Europa“ durch Theater Brama und Projektpartner aus über 40 Ländern umgesetzten Vorhabens „Caravan Next“. Außerdem wurde das Kulturfestival finanziell durch die Stiftung für Deutsch-Polnische Zusammenarbeit und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien unterstützt. Mehr zum Projekt: https://www.facebook.com/miejscaigranice/
Waldglas – das vergessene Wirtschaftsgut Pommerns.
Präsentation im Rahmen des deutsch-polnischen Festes „Orte und Grenzen“ in Zusammenarbeit mit Heimatstube Glashütte und Frau Marion Petri.
Im 17. und 18. Jahrhundert war Pommern ein bedeutendes Zentrum der Glasproduktion in Norddeutschland. Grundstoffe der Produktion waren die holzreichen Wälder sowie die reichen Mergel- und reinen Flusssandvorkommen. Aufgrund der eisenhaltigen Sande wurde überwiegend grünes Glas produziert, das deshalb und wegen seiner Herkunft aus den Wäldern den Namen „Waldglas“ erhielt. Die hiesigen Glasbläser waren durch einheimischen Adel angeworbene fränkische und niedersächsische Fachleute. Ein Großteil der Glasproduktion in Pommern ging in den Export auf dem Seeweg nach Holland und von dort sogar nach Portugal für die Abfüllung von Portwein. Der einheimische Markt wurde vor allem mit Fensterglas, Behältnissen aller Art und Apothekergefäßen versorgt.
Ortsnamen wie Glashütte bei Rothenklempenow weisen auf diesen Handwerkszweig hin. Hier entstand im Jahre 1665 die älteste Glashütte Pommerns. Sie existierte bis 1929 als Bestandteil des Guts Stolzenburg, heute Stolec. Seit 1945 befinden sich die Orte Stolec und Glashütte beiderseits der deutsch-polnischen Grenze.
Am Donnerstag, den 22. Juni 2017 berichtete Historiker Heiko Wartenberg vom Pommerschen Landesmuseum Greifswald zusammen mit Leiterin der Heimatstube in Glashütte Frau Marion Petri sowie mit örtlichen Heimatforschern am Beispiel der Stolzenburger Glashütte über die Glasproduktion in Pommern.
Stettiner Ware
ein Kunstworkshop für Schülerinnen und Schüler aus Polen und Deutschland.
„Stettiner Ware“ war Töpferware, die vom 18. bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts hergestellt und verwendet wurde. Sie entstand in Töpferwerkstätten von Słupsk/Stolp bis Greiffenberg (Uckermark) und wurde auf Stettiner Märkten gehandelt und weiter über die Provinzhauptstadt u. a. nach Dänemark, Schweden und Norwegen exportiert. Die Töpferware war Geschirr täglichen Gebrauchs mit Schüsseln, Tellern, Kannen, Bechern, Bierkrügen, Leuchtern und so genannten Grapen (dreibeiniger Kochkessel). Die Gefäße wurden häufig mit heimischen Motiven geschmückt und auf der Innenseite mit einer zumeist weißen oder grauweißen Glasur bezogen. Zu den häufigsten Motiven gehörten Linien, geometrische Formen, Initialen, Sinnsprüche, Genremalerei sowie Pflanzen-, Tier- und Architekturmotive. Reich verzierte Schüsseln, Bierkrüge oder Kannen wurden anlässlich verschiedener Feste oder wichtiger Familienfeiern bestellt. Die Stettiner Ware gehört zu den Sammlungen vieler Museen, u. a. des Pommerschen Landesmuseums in Greifswald und des Nationalmuseums in Stettin (Szczecin). Im Rahmen des Kunstworkshops befassten sich die Schülerinnen und Schüler mit der Geschichte der Stettiner Ware und stellten Gegenstände in dieser Tradition her.
Ein Projekt in Kooperation mit dem Sonderschulzentrum in Falkenwalde (Tanowo) (Specjalny Ośrodek Szkolno-Wychowawczy w Tanowie), dem Evangelischen Schulzentrum „Martinschule“ in Greifswald, dem Städtischen Kulturzentrum in Stettin Altdamm (Szczecin Dąbie) (Miejski Ośrodek Kultury Szczecin Dąbie) sowie dem Jugendschulzentrum in Augustwalde (Wielgowo) (Młodzieżowy Ośrodek Socjoterapii w Wielgowie).
Die Gründung des Kurparks. Eine Spurensuche in Swinemünde
Begleitveranstaltung zur Ausstellung „Meisterhaft wie selten einer – die Gärten Peter Joseph Lennés zwischen Schlesien und Pommern“
Wie hat Lenne Swinemünde bei seinem Besuch 1826 vorgefunden? Mit dieser Leitfrage begaben sich die Ausstellungsbesucher, zusammen mit Dr. Wolfgang Abraham auf eine Spurensuche in die Straßen von Świnoujście.
Schon seit 1739 wurde vor die Mündung der Swine durch die Meeresströmung Sand abgelagert. Die so über Jahrzehnte entstandene, größere Landfläche wurde zur Trockenlegung mit Erlen bepflanzt und teilweise auch als Acker (so genannte Plantage) genutzt. Die sternförmigen Wege, die sich größtenteils bis heute im Bereich des heutigen Kurparks erhalten haben, stehen vermutlich im Zusammenhang mit der militärischen Nutzung des Geländes und den errichteten Packwerken. Zu Lennés ersten Entscheidungen bei der Ausführung seines Auftrags gehörte das Auslichten der zu diesem Zeitpunkt schon recht dichten Waldfläche. Dies stieß vermutlich auf massive Kritik der Swinemünder. Durch die Änderung der wirtschaftlichen und politischen Lage und die Gefährdung der Arbeitsplätze, musste in der Hafenstadt an der Swine ein Umdenken erfolgen. Die Entscheidung fiel auf die Entwicklung des Kurbetriebes. Da ein Kurort nicht ohne Kurpark denkbar war, wurde kurzerhand über die Anlage des Parks entschieden.
Dr. Wolfgang Abraham führte die Ausstellungsbesucher zum besseren Verständnis des damaligen Stadtbildes an wichtige Standorte: Zum Beispiel in die ehemalige Lotsenstrasse (ul. Bohaterów Września) bis zur Kreuzung mit der Wasserstraße (ul. Jana z Kolna), wo noch 100 Jahre vor Lenné die Uferlinie der Ostsee verlief. Durch die Gartenstraße (ul. Monte Casino) gelangten früher die Swinemünder zu ihren Hausgärten. An der Ecke der ul. Mieszko I und ul. Maurycy Beniowski gelangt die Gruppe schließlich zum Lenné Platz (Skwer Lennego – auf dem Foto). Dieser Ort erinnert an das Wirken von Peter Joseph Lenné in diesem Bereich des Parks und wurde währen der letzten großen Parksanierung mit einer entsprechenden Tafel versehen. Bis heute hat sich in der Umgebung nur wenig von dem eigentlichen Konzept Lennés erhalten – erklärt Dr. Wolfgang Abraham und fügt abschließend hinzu: „wir sind nüchtern, aber auch stolz über die Spuren von Lenné in Swinemünde.“
Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Deutschen Kulturforum östliches Europa und dem Fischereimuseum in Swinemünde.
Eine Spurensuche in Szczecin
Begleitveranstaltung zur Ausstellung „Meisterhaft wie selten einer – die Gärten Peter Joseph Lennés zwischen Schlesien und Pommern“ in der Pommerschen Bibliothek
In Szczecin fanden zwei Vorträge zur Wirkung Peter Joseph Lennés in Stettin und nahen Umgebung statt. In beiden Fällen wurde im Rahmen von reich bebilderten Präsentationen die Verortung und Erhaltungszustand von Anlagen, die Lenné zugeschrieben werden thematisiert. Frau Anna Walkiewicz (Mitarbeiterin des Denkmalpflegeamtes) und Prof. Zbigniew Sobisz (Professor an der Pommerschen Akademie in Słupsk) spiegelten jeweils zahlreiche Aspekte der Ausstellung, die für den Raum Stettin von Bedeutung sind, vertiefend und weiterführend wieder.
„Seit zwanzig Jahren finden sich in Polen immer mehr engagierte Menschen, die sich für Pflege und Erneuerung dieser einst preußischen Parkanlagen einsetzen (…). Sie folgen dem Motto von Lenné: Nichts gedeiht ohne Pflege, und selbst die vortrefflichsten Dinge verlieren durch unzweckmäßige Behandlung ihren Wert.“ (Zitiert nach: Joachim Göres, Tagesspiegel, 9.12.2017, Seite: 16)
Die Besucherresonanz und Rückmeldungen zum Begleitprogramm der Wanderausstellung an den zwei Standorten in Pommern bestätigen nur die obere Einschätzung des Journalisten.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Deutschen Kulturforum Östliches Europa und der Pommerschen Bibliothek Szczecin.
Horizonte verlangen nach Bewegung 2007-2017
Debatte zur zehnjährigen Mitgliedschaft Polens in Schengen-Raum
22.11.2017
Im Vorfeld des zehnjährigen Jubiläums des Beitritts Polens zum Schengen-Raum trafen sich im Pommerschen Landesmuseum Einwohner von beiden Seiten der Grenzregion. Ein Blick zurück rief in Erinnerung, wie lang der Weg zu solch einer heute als selbstverständlich erscheinenden Begegnung gewesen ist.
Die Erfolge der letzten zehn Jahre sind in der Tat beachtlich:
Die Zunahme der Qualität der grenzüberschreitenden Kontakte im Alltag wie auch auf offizieller Ebene, nicht zuletzt im kulturellen Bereich. Eine Vitalisierung des Lebens in den strukturschwachen Gemeinden entlang der Grenze durch Zuzug polnischer Familien. Kein Wunder also, dass Stettin als natürliches Zentrum des Umlandes wieder stärker ins Bewusstsein rückt und die Idee einer Metropolregion Stettin schon seit mehreren Jahren intensiv diskutiert wird. Auf diesem Weg gibt es besonders auf kommunaler Ebene, gerade in einem Flächenland wie Pommern, jedoch noch ganz konkrete Hindernisse.
Thematisiert wurde unter anderem, der nach wie vor mangelhafte Ausbau bzw. die nicht vorhandene Kompatibilität der Verkehrsinfrastruktur. So gebe es zwar zweifelsfrei einige Leuchtturmprojekte wie die grenzüberschreitende Strandpromenade auf Usedom. Gleichzeitig, so Frank Gotzmann Amtsdirektor von Gartz an der Oder, sei es derzeit immer noch nicht möglich, eine Buslinie des Stettiner Stadtverkehrs über die Grenze hinweg für eine Station zu verlängern. Für die polnische Seite wiederum sei es aufgrund stärker zentralistischer Strukturen nicht immer einfach, sinnvolle regionale Initiativen zeitnah umzusetzen. Das konnte Julita Miłosz-Augustowska aus ihrer Praxis als Raumplanerin in Stettin anschaulich verdeutlichen. Gunnar Mächler, Leiter der Polizeidirektion Anklam, versuchte Ängsten bezüglich einer ausufernden Grenzkriminalität durch die Aufzählung nüchterner statistischer Daten entgegenzuwirken.
Dem Treffen folgten eine Reihe weitere Diskussionen, Debattenbeiträge sowie Feierlichkeiten. Einen guten Überblick bietet unter anderem die Dezember-Beilage „Przez Granice“/“Über die Grenzen“ von Kurier Szczeciński.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft Vorpommern e.V. im Rahmen des Kulturfestivals polenARkT.
Fahrt ins Pommersche Landesmuseum Greifswald, 22.11.2017
Im November dieses Jahres blickten wir auf die zehnjährige Mitgliedschaft Polens im Schengen-Raum zurück. Für Pommern und die gesamte Grenzregion ist dieses Datum von besonderer Wichtigkeit. Entlang der Grenze, etwa im sogenannten Stettiner Zipfel oder auf der Insel Usedom, haben sich durch den Beitritt Polens zum Schengen-Abkommen zahlreiche Möglichkeiten in den Bereichen Bildung, Wirtschaft (Tourismus), Kultur und Verkehr ergeben.
Zu diesem Anlass organisierte die Kulturreferentin für Pommern und Ostbrandenburg zusammen mit dem BeratungsCentrum der Euroregion POMERANIA und dem Theaterzentrum Kana einen Tagesausflug nach Greifswald für interessierte Bewohner der Grenzregion (Stettin, Lubieszyn, Löcknitz und Pasewalk). Im Programm waren: einer Führung durch das Pommersche Landesmuseum, Altstadtrundgang und Teilnahme an der Veranstaltung zur zehnjährigen Mitgliedschaft Polens im Schengen-Raum.
Der üppig mit goldenem Faden versehene, in Stettin angefertigte Croy-Teppich und die lichtdurchfluteten Ölgemälde von Caspar David Friedrich gehören zu den kostbarsten Exponaten des Pommerschen Landesmuseums Greifswald. Im Rahmen einer Führung vor Ort erfuhren die Exkursionsteilnehmer mehr über die Hintergründe der Entstehung dieser Kunstwerke. Nach Anbruch der Dunkelheit führte die Teilnehmer dann ein Nachtwächter durch die Greifswalder Altstadt und berichtete über Kurioses, Schauriges und Unterhaltsames aus längst vergangener Zeit. Im Anschluss befassen sich die Museumsbesucher mit der jüngsten Geschichte Pommerns und nehmen an einer Podiumsdiskussion zum Anlass der zehnjährigen Mitgliedschaft Polens im Schengen-Raum teil.
Pommerscher Kunsthandwerkermarkt – Advent im Grauen Kloster
Im Rahmen des jährlich am ersten Advent stattfindenden Kunsthandwerkermarktes wurde im Pommerschen Landesmuseum hochwertiges pommersches Handwerk durch regionale Kunsthandwerker und Kunsthandwerkerinnen präsentiert. Ergänzt wurde der zweitägige Markt traditionell durch ein thematisches Begleitprogramm mit Konzerten, Lesungen, Theater und Mitmachangeboten für Kinder und Erwachsene. Im Jahr 2017 besuchten den Pommerschen Kunsthandwerkermarkt rund 3.600 Besucher.
So die regionale Presse über den schon 15. Kunsthandwerkermarkt im Pommerschen Landesmuseum: „Adventsmarkt ist eine erste Adresse in MV. Für Handwerker und Künstler aus Sassnitz oder Sellin auf Rügen und Rostock ist Greifswald alljährlich eine gute Adresse, wenn im Grauen Kloster, dem heutigen Pommerschen Landesmuseum, zum Adventsmarkt eingeladen wird. Auch 2017 riss der Besucherstrom nicht ab. […]“ (Ostsee Zeitung, 02.12.2017)