Experiment in Catastrophe. Szostak/Fibich: eins der Fotos der Ausstellung

Experiment in Catastrophe. Szostak/Fibich

Kabinettausstellung

Am 12./13. Februar 1940 wurden 1120 Jüdinnen und Juden aus dem Regierungsbezirk Stettin verhaftet und in das vom Dritten Reich besetzte Generalgouvernement deportiert. Die beiden Stettiner Künstlerinnen Natalia Szostak und Weronika Fibich gehen den Spuren einiger von ihnen nach. Auf diese Weise finden sie einen persönlichen Zugang zu dieser ersten Deportation deutscher Jüdinnen und Juden aus dem sogenannten Altreich in ein besetztes Gebiet. Hannah Arendt sieht darin ein „Experiment“ im Hinblick auf den Ablauf weiterer Deportationen, die das nationalsozialistische Regime in den Folgejahren in nahezu ganz Europa durchführte.

Die künstlerische Intervention geht diesem Denkansatz nach und basiert auf Archivmaterialien und Forschungsergebnissen. Das Fundament bildet dabei die Aufnahme vorgefundener Zeichen, aus denen sich das damalige Geschehen ablesen lässt. Neben dem Sammeln von Artefakten und der Schaffung eines multimedialen Registers steht der Versuch einer individuellen Form der Erinnerungspraxis (durch Abschreiben, Verlesen, Folgen einer Route) im Fokus.