Free Jazz in der DDR – Weltniveau im Überwachungsstaat

Es gab nicht viele Freiheiten in der DDR.Eine spannende Nische war die ungeliebte, aber geduldete Jazzszene. Besonders der FREE Jazz entwickelte sich Ende der siebziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts zu ungeahnter Blüte von internationalem Niveau.

Von den Funktionären des alten Systems murrend als Ventil für Intellektuelle hingenommen, da ohne verbale Botschaften scheinbar unpolitisch, traf dieser Musikstil den Geist junger Leute. In einem engen, miefigen politischen System ohne Luft zu hinreichender Individualität, war der musikalische Gedanke der FREI-heit, des Zerstörens von Grenzen und Schranken und des folgenden Aufbaus neuer Strukturen, Sinnbild für die Befindlichkeiten kritischer Nonkonformisten. Diese Musikgattung in ihrer Zeit zu verstehen, angereichert mit einem Bezug zu den Eldenaer Jazz Evenings vor den Toren Greifswalds, die seit 1981 Teil dieser Entwicklung waren, widmet sich die Ausstellung mit fulminanten Bildern und interessanten Texten. Mit Unterstützung der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und der Brandenburgischen Landeszentrale für Politische Bildung unter Kooperation des Hauses der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte, Potsdam, und der Deutschen Gesellschaft e. V. Berlin, wurde die o. g. Ausstellung erstellt und bereits in Cottbus und aktuell in Potsdam gezeigt.