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Melodien aus dem Pommerschen Volksarchiv – So alleine wandelst du

Das Pommersche Volksliedarchiv neu entdecken: Zum Archiv

Die Universität Greifswald digitalisiert die Bestände des Pommerschen Volksliedarchivs – in Zukunft werden sie vollständig online abrufbar sein. Wir bieten schon jetzt einen Einblick in das dort gesammelte Liedgut. Dabei haben uns acht Musikerinnen und Musiker unterstützt – als Ergebnis der Zusammenarbeit entstanden vier Videos, die nun zum Windros Festival mit einer Einführung zur Geschichte des Archivs präsentiert werden.

Vivien Zeller und Ursula Suchanek, die sich in ihrem Duo TradTöchter schwerpunktmäßig den norddeutschen Musiktraditionen widmen, stellen im Video eine Interpretationsmöglichkeit des Liedes vor. Die Musikerinnen unterstreichen den dramatischen Dialog des Liebespaars durch Tonartwechsel, rhythmische Variationen und färbende Akkorde.

Liedtext „So alleine wandelst du"

A. „So alleine wandelst du, schon ist Mitternacht vorüber, Regenwolken ziehn vorüber und du wandelst hier allein, und du wandelst hier allein!“
B. „Gehen kann ich nicht allein. Mein Geliebter hat versprochen heute bei mir anzupochen, bei mir an mein Kämmerlein, bei mir an mein Kämmerlein.“
A. „Ruhen sollst du nicht allein. Hat dein Liebster dir gelogen, nun, so sei er auch betrogen: Nimm mich in dein Kämmerlein, nimm mich in dein Kämmerlein.“
B. „Bringen will ich dich hinein. Eng ist’s; es misst kaum drei Schritte. Aber Ruh in meiner Hütte; rings umher wächst Rosmarin, rings umher wächst Rosmarin.“
A. „Wie das Leichhuhn ängstlich ruft, wie die Winde schaurig blasen! Ist das nicht der Kirchhofsrasen? Ha, ich wittere Gräberduft, ha ich wittere Gräberduft!“
B. „Ruhig ist mein Schlafgemach. Einsam ist es kühl und düster, und hier stört uns kein Geflüster, und hier wohnt kein Weh und Ach und hier wohnt kein Weh und Ach.“
A. „Weh, das ist Luisen‘s Grab, die ich treulos einst verlassen. Mädchen, musst mich nicht umfassen, denn du ziehst mich ja ins Grab, denn du ziehst mich ja ins Grab!“
B. „Sieh, Luise steht vor dir, die du dir zur Braut erwählet. Nun hat uns der Tod vermählet, komm und schlummere nur bei mir, komm und schlummere nur bei mir.“

Weitere Videos mit Melodien aus dem Pommerschen Volksliedarchiv:

Ein Mädchen und zwei Burschen
Ritter Oluf
Française